Pfefferminze liegt auf hölzernem Untergrund

Pfefferminze wirkt schmerzlindernd und entkrampfend

Die Pfefferminze ist eine der bekanntesten Heilpflanzen mit einem breiten, therapeutischen Wirkspektrum. Sie hilft bei Magen-Darm-Beschwerden, lindert Bauchschmerzen, befreit die Atemwege bei Erkältungskrankheiten und wird bei der Therapie von Kopfschmerzen eingesetzt. Im Jahr 2004 wurde die Pfefferminze durch den Studienkreis "Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde" der Universität Würzburg als Arzneipflanze des Jahres ausgezeichnet. Im 16. oder 17. Jahrhundert entstand die Pfefferminze vermutlich als Zufallsprodukt aus einer spontanen Kreuzung der Bachminze und der Ährenminze. Ihren Namen verdankt sie Ihrem scharfen Geschmack.

Minze – ein göttliches Kraut

Der Name »Minze« geht auf eine Sage der griechischen Mythologie zurück. Danach schwärmte Hades, der Gott der Unterwelt, für die Nymphe Minthe. Doch seine Gattin Persephone beendete Hades Schwärmerei sehr unromantisch, indem sie Minthe in eine Pflanze verwandelte – die Minze.

Die Minze ist seit der Antike bekannt. Bereits die alten Ägypter nutzten die Minze als Grabbeigabe. Im 1. Jahrhundert nach Christus erwähnt Dioskurides in seiner Materia Medica die wurmtötende Wirkung, bei Plinius dem Älteren kann man in seiner „Naturkunde“ nachlesen, dass Minze die Bauchschmerzen vertreibt. Im 8. Jahrhundert n.Chr. befahl Karl der Große per Landgüterverordnung den Anbau der Heilpflanze. Minze ist auch ein essentieller Bestandteil der Klosterapotheke. Hildegard von Bingen setzte das vielseitige Kraut gegen Beschwerden der Atemorgane und der Verdauung, sowie äußerlich als Mittel gegen Geschwüre und Krätze ein.

Bereits im 16. Jahrhundert wurde Minze in Deutschland, Skandinavien und England großflächig angebaut. Hundert Jahre später beschrieb der englische Botaniker John Ray erstmals die Pfefferminze, die wahrscheinlich zufällig aus einer Kreuzung von rundblättriger Minze, Bachminze und Grüner Minze entstand. Die Pfefferminze setzte sich schnell gegenüber den anderen Minzarten durch. Da sie recht scharf riecht und schmeckt, nannte sie der Volksmund „gepfeffert“, was den lateinischen Namen Mentha piperita erklärt.

Pfefferminzblätter und Pfefferminzöl in einer Flasche

Die wohltuende Natur der Pfefferminze

Verantwortlich für den unverwechselbaren Geruch der Pfefferminze ist das Pfefferminzöl. Beim Zerreiben riechen die Blätter intensiv danach. Das Pfefferminzöl befindet sich in Drüsenschuppen auf der Blattoberfläche. Beim Zerreiben verletzt man diese Drüsen und setzt so das ätherische Öl frei. Der Pflanze dient es als natürliche Abwehr gegen Fressfeinde und Krankheiterreger. Der Gehalt an Ölen ist kurz vor der ersten Blüte an höchsten.

Bei innerer Anwendung wirken die Inhaltsstoffe der Pfefferminz-Blätter vor allem krampflösend und schmerzlindernd. Vielfach sind auch gewisse antibakterielle und antivirale Wirkungen nachgewiesen. Auch für diese Effekte ist vorwiegend das ätherische Öl mit seiner Hauptkomponente Menthol verantwortlich.

Pfefferminze lindert viele Beschwerden

Therapeutisch wirksam sind die Blätter der Pfefferminze, die die meisten ätherischen Öle enthalten. Diese helfen unter anderem bei Atemwegsinfekten, da sie die Atmung anregen. Auch bei Schmerzen ist Pfefferminzöl wirksam: Durch die äußerliche Anwendung können Kopf- und Muskelschmerzen gelindert werden, innerlich angewendet Bauchschmerzen, deshalb nennt der Volksmund die Pfefferminze auch „Bauchwehkraut“.

Mann mit Bauchschmerzen liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch

Wohltuend bei funktionellen Verdauungsstörungen

Durch die zusätzliche krampflösende Wirkung, eignet sich der Einsatz von Pfefferminzöl vor allem bei funktionellen Verdauungsstörungen. Um eine Reizung des Magens zu vermeiden, wird das Pfefferminzöl in Form einer magensaftresistenten Kapsel eingenommen, die sich erst im Darm auflöst und dadurch den Wirkstoff direkt dort freisetzt, wo oft Beschwerden entstehen.

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